2023 wurden im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien in der Leopoldstadt rund 14.500 Menschen ohne Krankenversicherung behandelt. Finanziert werden die ambulanten und teils auch stationären Behandlungen durch Spenden.
Seit 410 Jahren ist das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder das wichtigste medizinische Zentrum in der Leopoldstadt. Seit seiner Gründung steht es allen Menschen offen, egal ob mit oder ohne Krankenversicherung. Hilfe bekommt, wer Hilfe braucht, unabhängig vom Einkommen, Alter, Weltanschauung oder Religion. Im vergangenen Jahr wurden rund 14.500 nichtversicherte, kranke Menschen im Ordensspital unentgeltlich behandelt. Das Behandlungsspektrum reichte dabei von Notfall- und Akutbehandlungen über ambulante Routinebehandlungen, Operationen und Eingriffe, sowie diagnostische Maßnahmen bis hin zur Behandlung von Krebspatienten.
Es ist der Mensch, der zählt!
„Die Gründe für eine fehlende Krankenversicherung sind vielfältig, fast immer ist ein persönlicher Schicksalsschlag damit verbunden. Eines aber ist für alle Menschen gleich. Eine fehlende Krankenversicherung bedeutet, keinen Anspruch auf medizinische Leistungen und Gesundheitsversorgung zu haben“, hält Frater Thomas Pham OH, Prior des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Wien, fest. „Wir sind für unsere nichtversicherten, kranken Mitmenschen da: einfach, unbürokratisch und ohne Wenn und Aber. Krankheit fragt nicht nach dem Versicherungsschutz und wir auch nicht.“
Spenden helfen Kranken. Finanziert werden die Leistungen vorwiegend durch Spenden. (Spendenkonto: IBAN: AT69 6000 0000 0706 4001)
Gesundheitsspezialisten
Medizinisch zählt das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien zu den allerersten Adressen. So wurden hier in den letzten 15 Jahren mehr als 10.000 erfolgreiche Roboterchirurgie-Eingriffe durchgeführt, vorwiegend in der Urologie, am Dick- und Mastdarm sowie gynäkologische Eingriffe und Operationen im Rachenraum. Das Krankenhaus ist auch stolz darauf, von der Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS) zum Branchenchampion im Bereich Privatspitäler gekürt worden zu sein. Die über 450.000 Befragten waren mit den Leistungen des Spitals, am zufriedensten.
„Sind im Bezirk verankert“
Ivan Jukic, Gesamtleiter des Krankenhauses, über die Bedeutung der Barmherzigen Brüder für die Leopoldstadt.
Was bedeutet der erste Platz im Kundenranking für Sie?
Jukic: Platz 1 beim Kundenservice ist für uns eine große Freude und eine besondere Auszeichnung. Das ist der Verdienst unserer mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die täglich nahe an den Menschen sind und die immer das Wohl und die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten im Fokus haben.
Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder ist auch als Ausbildungsplatz für Gesundheitsberufe bekannt. Wo liegt hier der Schwerpunkt?
In Kooperation mit den Barmherzigen Schwestern und der Gesundheits-FH in Favoriten liegt der Schwerpunkt in der Ausbildung von Intensiv- und Dialysepersonal. Wir sind stolz darauf, dass rund 50 Prozent aller Personen, die eine Ausbildung bei uns machen, auch danach bei uns bleiben.
Welche Gesundheitsdienstleistung ist nur in Ihrem Haus zu erhalten?
Wir haben eine eigene Gehörlosenambulanz, in der alle Mitarbeitenden Gebärdensprache verstehen. Und wir sind ganz im Sinne des Ordensgründers in der Gesundheitsbetreuung der heimischen Gefängnisse tätig.
Was sind die nächsten Pläne?
Das Haus wird in den nächsten Jahren generalsaniert und um das Haus Taborstraße 18 erweitert. Damit erhalten wir dringend benötigten Platz, denn unsere Ambulanzen platzen bereits aus allen Nähten.