„Més que un club“ ist das Leitmotiv beim großen spanischen Fußballclub FC Barcelona, um seinen Spielern stets in Erinnerung zu rufen, mehr als nur Spieler zu sein. Genau das verlangt auch der SC Maccabi vor seinen Sportlern. Denn der jüdische Traditionsverein lebt die Erinnerungskultur, und die Symbiose zwischen Sport und den schönen Künsten.
Mit der sportlichen Dimension des Anspruchs des großen FC Barcelona können die Maccabäer bei Maccabi Wien nicht mithalten. Aber analog zum FC Barcelona fordert auch der SC Maccabi Wien von seinen Spielern, sich stets der Verantwortung bewusst zu bleiben, sich ihrer weit über den Spielfeldrand hinausgehenden Bedeutung als Spieler bewusst zu sein, etwa am 27. Jänner. Den bringt der Verein jedes Jahr in Erinnerung. Der 27. Jänner ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Er erinnert an das Unfassbare, als Menschen jede Form der Menschlichkeit vermissen ließen und deren Werte millionenfach vernichteten.
Kultur und Sport
Um Erinnerung in Form von außergewöhnlicher Unterhaltung geht es dem Verein auch bei der Symbiose zwischen Kultur und Sport. Seit etlichen Jahren werden deswegen im Wiener Metropol Wuchteln geschoben, die unter anderem herausragende Künstler wie Cornelius Obonya, Joesi Prokopetz, Tini Kainrath und zuletzt Erwin Steinhauer auf der Bühne mit Roman Grinberg als Taktgeber und Conférencier vereint.
Auszeichnung für Toleranz
Erstmals wurde dieses Jahr die Leopold Böhm Trophäe für Toleranz und Menschlichkeit an Herbert Prohaska verliehen, der unabhängig von seinen überragenden Verdiensten als Sportler für Österreich und seiner Austria Wien für eben diese Werte der Trophäe steht.

Internationale Bewegung
Der SC Maccabi Wien ist Teil der weltweiten Maccabi Sport Bewegung, die ihre Wurzeln zu Beginn des 20. Jahrhundert hat. Damals war es Juden in ganz Europa, auch in Österreich, nicht erlaubt Sportvereinen beizutreten. Daher wurden eigene jüdische Sportvereine gegründet. Viele tragen bis heute den Namen Maccabi oder Makkabi, in Andenken an die sogenannten „Makkabäer“, eine Gruppe junger und mutiger Männer, die vor ungefähr 2.200 Jahren den Tempel von Jerusalem befreit haben. Maccabi Wien ist also kein herkömmlicher Sportverein, sondern ein Ort der Zugehörigkeit, ein Zeichen für ein lebendiges Jüdisches Leben in Österreich und in Europa.
Innerhalb der Fußball-Sektion – bei Maccabi wird auch Bridge gespielt und es werden Selbstverteidigungskurse angeboten – hat der Verein folgende Teams anzubieten: Kampfmannschaft, U23, U18, U16, U14, U12, U10, U9, U8, U7 – und auf hebräisch wird von rechts nach links gelesen… Die Jahrgänge im Nachwuchs betreffen die Jahrgänge 2007 und jünger. Vor allem für die Teams der U7 bis U10, die auf der Polizeisportanlage am Dampfschiffhaufen 2 im 22. Bezirk trainieren, werden noch weitere interessierte SpielerInnen gesucht.
Infos: www.scmaccabi-wien.at