Die überraschende Schließung des Lorenz Böhler Unfallkrankenhauses verändert auch die medizinische Versorgungssituation in der Leopoldstadt. Laut Wiener Gesundheitsverbund soll 2025 ein Containerspital als Ersatz kommen.
Der Aufschrei in der Bevölkerung war groß, als das Lorenz Böhler Spital wegen akuter Brandschutzmängel vor wenigen Wochen völlig überraschend schließen musste. Denn das renommierte Unfallkrankenhaus ist auch eine wichtige Säule der medizinischen Grundversorgung der Bevölkerung im 20. und im 2. Bezirk.
Mängel bei Brandschutz
Die Schließung war laut Brandschutzexperten unumgänglich, da die Mängel im Brandschutz, die im Vorfeld von geplanten Sanierungsarbeiten entdeckt wurden, zu gravierend für eine sichere Weiterführung des Spitalsbetriebs waren. 65.000 Patient*innen, die bislang jährlich im Lorenz Böhler Spital versorgt wurden, werden auf andere Wiener Spitäler ausweichen müssen. Eine Erstversorgungsambulanz, so der Spitalsbetreiber AUVA, soll allerdings auch in den kommenden neun Monaten am Standort in der Brigittenau bestehen bleiben.
Containerspital soll kommen
Mitte März haben sich die AUVA und der Wiener Gesundheitsverbund jetzt auf eine Überbrückungslösung zum Wohle der Bevölkerung verständigt. Da die geplanten Sanierungsarbeiten mindestens bis zum Jahr 2030 dauern werden, soll als Ersatz ein Containerspital kommen, das vor allem der Erstversorgung akuter Fälle im Umfeld dient.
Die Container werden am Areal des ehemaligen Nordwestbahnhofs aufgestellt, wo dafür ausreichend Platz zur Verfügung steht und auch genügend Parkplätze zur Verfügung stehen werden.
Im mobilen Spital sollen dann auch wieder Akutoperationen stattfinden, die bislang ins AUVA-Traumazentrum Meidling oder ins AKH ausgelagert wurden. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir nach mehreren intensiven Gesprächsrunden einen Abschluss erzielt haben, der einerseits unseren Mitarbeitern*Mitarbeiterinnen die von unserer Seite stets zugesicherte Arbeitsplatzgarantie nun auch in schriftlicher Form gibt, andererseits unseren Patienten*Patientinnen auch nach der Leistungsverlagerung medizinische Versorgung auf höchstem Niveau garantiert“, so Alexander Bernart, Generaldirektor der AUVA.