Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, haben heute, Dienstag, gemeinsam mit dem Fachgruppenobmann der Kaffeehäuser Wien, Wolfgang Binder, offiziell die Schanigarten-Sommersaison eröffnet. Bei Sonnenschein, Wind und etwas unterkühlten Temperaturen betonte Ludwig im vergangenen Herbst eröffneten Café Engländer am Praterstern die Bedeutung der Gastronomie für den Wirtschaftsstandort Wien – und jene der Schanigärten für das Lebensgefühl in der Stadt: „Es ist wie jedes Jahr ein erfreuliches Ereignis, dem wir heute beiwohnen. Unsere Kaffeehausbetriebe tragen mit ihren Schanigärten die Wiener Gemütlichkeit nach außen und prägen das Stadtbild auf einzigartige Weise.“ Die Wiener Gast- und Kaffeehauskultur sei in ganz Österreich, Europa und weit darüber hinaus bekannt und geschätzt, die Schanigärten würden entscheidend zu dieser speziellen Gastlichkeit beitragen, so Ludwig.
Wirtschaftskammer Wien-Präsident Walter Ruck: „Die Schanigärten sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Wien. Gemeinsam mit allen Beteiligten haben wir auch die Möglichkeit der Winteröffnung umgesetzt – mit einem strengen Reglement, das positiv zu bewerten ist.“
Kaffeehäuser-Obmann Wolfgang Binder: „Die Wiener Kaffeehäuser haben eine jahrhundertelange Erfolgsgeschichte in unserer Stadt. Die Schanigärten tragen als ,zweites Wohnzimmer‘ Jahr für Jahr zu dieser Geschichte und dem Wiener Kulturgut bei.“
Ganzjahresbetrieb ermöglicht
Knapp die Hälfte der 3.500 Kaffeehäuser und Restaurants in Wien mit Schanigärten bieten ihren Gästen auch während der Wintermonate Genuss unter freiem Himmel. Seit 2017 gab es eine eingeschränkte Wintersaison, seit September 2023 können Ganzjahresschanigärten nach strengen Vorgaben bei den Magistratischen Bezirksämtern beantragt werden. Bürgermeister Ludwig: „Wir haben Spielregeln aufgestellt, an die sich alle halten müssen. Das funktioniert sehr gut, bei Verstößen jedoch gibt es Strafen.“ Laut Ludwig seien seit Beginn der neuen Regelung rund 120 Beanstandungen ausgesprochen worden.
Im Unterschied zum Gastgarten befindet sich ein Schanigarten auf öffentlichem Grund, der Name geht laut Legende auf die Anweisung eines Wirts an seinen Gehilfen zurück: „Schani, trag den Garten raus!“ Dies soll der Legende nach erstmals im Jahr 1754 beim „Limonadenzelt“ am Graben geschehen sein. Mit knapp einem Drittel der Beschäftigten ist Wien das Herzstück der österreichischen Gastro-Landschaft und Arbeitsplatz von 33.500 Beschäftigten, 6.500 Wirt*innen sowie mehr als 600 Lehrlingen.