Der Leopoldstadt geht seit einiger Zeit etwas Wichtiges ab: Die Gebietsbetreuung. Der Grund sind Verzögerungen bei der Neuvergabe. Darunter leidet das beliebte und von der Bevölkerung gerne in Anspruch genommene Betreuungsprogramm.

Es sind die kleinen Rädchen, ohne die das Uhrwerk einer Großstadt nicht reibungslos funktioniert. Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung im 1., 2. und 20. Bezirk ist so ein wichtiges Zahnrädchen. Von Turnkursen, Yoga-Sessions bis zum gemeinsamen garteln oder wichtigen Beratungsdiensten ist die Gebietsbetreuung für die Leopoldstädterinnen und Leopoldstädter eine wichtige Anlaufstelle.

Vakuum

Allerding ist die Gebietsbetreuung seit Wochen funktionsunfähig. Der Grund: Es gibt Probleme bei der Auftragsvergabe. „Konkret gibt es einen Einspruch beim Verwaltungsgericht“, sagt Petra Engelmann, Leiterin der Gebietsbetreuungs-Koordination. Den Einspruch hat Andrea Mann vom ehemaligen Betreiber, dem Ingenieurbüro für Raumplanung „di*mann“ eingebracht. Sie war zwölf Jahre lang der Auftragnehmer. Bei der neuerlichen Ausschreibung landete sie allerding mit ihrem Büro nur mehr auf dem 2. Platz. Gewonnen hat eine Arbeitsgemeinschaft, die sich aus der Diakonie Wien, dem Architekturbüro Superwien und der Projektmanagementagentur Tatwort zusammensetzt. So wie bei der MA25 wartet man auch hier auf die Entscheidung des Gerichts.
Keinen Zweifel an der Bedeutung der Gebietsbetreuung für die Leopoldstadt hat Bezirksvorsteher Alexander Nikolai: „Es gilt die endgültige Entscheidung des Einspruchs abzuwarten. Aber generell hat die Gebietsbetreuung eine wichtige Funktion im Bezirk, da sie das Grätzl stärkt und fördert. Sie dient als Service-, Informations- sowie als Vermittlungsstelle zwischen den Bürger*innen und der Bezirkspolitik, indem deren Anliegen und Bedürfnisse koordiniert werden. Daher hoffen wir auf eine baldige intakte Gebietsbetreuung.“

Denn derzeit steht vieles, was das Leben im Bezirk lebenswerter macht, still. Das reicht über zahlreiche kleine Veranstaltungen, vom Kinderflohmarkt bis zum Yoga im Park. Dazu kommen aber auch Fassaden- oder Baumscheibenbegrünungen oder wichtige Unterstützung bei Energiesparvorhaben.