Mit „Mord im Zweiten“ und „Prater – Ein dystopischer Heimatroman“ rückt Autor Lukas Pellmann die Leopoldstadt ins Rampenlicht. Er erschuf damals Wiens ersten interaktiven Krimi und kletterte seitdem die literarische Karriereleiter weit hinauf.
Seit seinem elften Lebensjahr lebt Lukas Pellmann in Wien. Seine Liebe zu Buchstaben erkannte der Autor schon sehr früh und genauso hoch schlägt sein Herz für den zweiten Bezirk, in dem er auch selbst beheimatet ist. Im Herbst 2015 erschien anlässlich dessen sein erster Krimi unter dem Titel Mord im Zweiten. Es handelt sich um einen interaktiven Fortsetzungskrimi, zugleich war dies der erste Fall für das in Wien-Leopoldstadt ermittelnde Protagonisten-Duo Chefinspektorin Vera Rosen sowie den ursprünglich aus Deutschland stammenden Kommissar Moritz Ritter. Bei „Mord im Zweiten“ können Leserinnen und Leser via Social Media aktiver Teil der Handlung werden. „Ich lebe seit 15 Jahren in der Leopoldstadt und habe den Bezirk in dieser Zeit lieben gelernt. Er ist für mich der lebenswerteste und vor allem vielfältigste Bezirk in Wien, wodurch sich viele spannende Anknüpfungspunkte für meine im 2. Bezirk angesiedelte, vierteilige Krimireihe ergaben. Mit dem in ‚Mord im Zweiten‘ wiederauferstandenen Carltheater auf der Praterstraße als zentralem Handlungsort wollte ich darüber hinaus an diese ehemals sehr bedeutsame Bühne erinnern“, so Pellmann.

Es folgten die interaktiven Fortsetzungen Hängende Spitze, Instamord und Ehrenrunde. Im Juni 2018 erschien mit Prater – Ein dystopischer Heimatroman Lukas Pellmanns erster Roman, in dem er tiefgründige Themen aufwirft: „Literatur eignet sich gut, um größere gesellschaftspolitische Prozesse und Umbrüche von einer Metaebene auf eine für Leserinnen und Leser greifbarere Ebene zu holen. Für ‚Prater‘ habe ich die Flüchtlingsbewegungen des Jahres 2015 sowie die damit einhergehenden gesellschaftlichen Entwicklungen in Europa in Gestalt einer Dystopie auf Wien und die Leopoldstadt heruntergebrochen. Konkret geht es dabei um die Frage, wie ein autoritäres Regime in der fiktiven Republik Prater eine Trinkwasserkatastrophe auf der anderen Seite der Donau dafür benutzt, Menschen zu manipulieren und gegeneinander auszuspielen. Die Beantwortung dieser Frage hat mich während des Schreibens immer wieder erschaudern lassen. Und leider erscheint sechs Jahre nach Erscheinen dieses Romans vieles davon realistischer als es damals der Fall war.“ Mittlerweile ist Pellmann vor allem durch den 2022 erschienenen „Tod am Neusiedler See“ und die 2023 folgende „Rache am Neusiedler See“ bekannt, weitere Literatur ist auch in Planung, wie er im Gespräch mit der LBZ-Chefredakteurin Vanessa Licht verriet.

Vanessa Licht