Bereits zum vierten Mal ging 2024 im Wiener Rathaus der Wiener Wohnbaupreis über die Bühne. Neben der Kategorie „Bester Wohnbau“ gab es dieses Jahr erstmalig zwei weitere Kategorien: „Bestes Quartier“ und „Bester Gemeindebau Neu“. Letzteren Titel sicherte sich der „Karlheinz-Hora-Hof“ in der Leopoldstadt.
„Mit dem Wiener Wohnbaupreis wird einmal mehr sichtbar gemacht, auf welch hohem Niveau bedarfsgerechter und gleichzeitig gut leistbarer Wohnraum in Wien geschaffen wird“, so Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál. Für die Auszeichnung galt es, jene geförderten Wohnprojekte zu finden, die mit innovativen und nachhaltigen Qualitäten ihrer Zeit ein Stück voraus geeilt sind und so Maßstäbe für kommende Bauvorhaben gesetzt haben.
Der in der Leopoldstadt gelegene Karlheinz-Hora-Hof am Handelskai konnte den Titel „Bester Gemeindebau Neu“ sichern. Auf dem Areal einer ehemaligen Parkanlage konnte ein neues Gebäude errichtet werden, das in den bereits bestehenden Gemeindebau integriert wurde. „Am Handelskai mit Blick auf die Donau wurde sozusagen ‚Stadtreparatur‘ betrieben“, heißt es. Durch intensive architektonische Auseinandersetzung konnte ein spannendes Konzept umgesetzt werden: Höhengestaffelte Wohntürme, die eine „Donauwelle“ darstellen sollen, charakteristische und kunstvolle Balkone und ein Gartendeck über der Tiefgarage, das als quartiersübergreifender Treffpunkt genutzt werden soll. Nicht nur äußerlich punktete der „Karlheinz-Hora-Hof“: 330 praktisch zugeschnittene Gemeindewohnungen bieten Wohnraum für viele Leopoldstädterinnen und Leopoldstädter und glänzen gleichzeitig mit gutem Wärmeschutz, der durch bauliche Trennung beheizter und kalter Gebäudeteile erreicht wird.
Die Jury begründete ihre Entscheidung für das Projekt folgendermaßen: „Der Gemeindebau Neu beweist mit diesem Projekt, dass es gelingen kann, die Nachverdichtungspotenziale bestehender Wohnanlagen auszuschöpfen und gleichzeitig Impulse für die Bestandsverbesserung zu setzen. Überdies ist es ein Beleg dafür, dass mit konzeptioneller Kreativität auch in extrem schwierigen Lagen ein gutes Wohnen entstehen kann, mit dem auch der Stadtraum eine Reparatur und Aufwertung erfährt.“ Ein großer Punkt war außerdem die Umgestaltung des Garagendecks zu einem Gartendeck sowie der Donaublick, welcher auch bei vielen Bestandwohnungen erhalten bleiben konnte.
Vanessa Licht